Rollout und Go-live – Vom Entwicklungsprojekt zur stabilen Plattform für fünfstellige Nutzerzahlen
Wie nach mehrjähriger Entwicklung eine Anwendung konsolidiert, stabilisiert und als zentrale Geodatenplattform für die Bahninfrastruktur etabliert wurde.

Rollout und Go-live – Vom Entwicklungsprojekt zur stabilen Plattform für fünfstellige Nutzerzahlen

Wie nach mehrjähriger Entwicklung eine Anwendung konsolidiert, stabilisiert und als zentrale Geodatenplattform für die Bahninfrastruktur etabliert wurde.

Zeitraum: 2024

Bahninfrastruktur / Geodaten-IT

Turnaroundmanagement, Projektsteuerung, Provider-Governance, Projektanalyse

Nach mehreren Jahren Entwicklung stand die zentrale Geodatenplattform für die Bahninfrastruktur kurz vor dem Go-live – und gleichzeitig auf der Kippe. Verschiedene geo-basierte Anwendungen sollten die erste Stufe des „Google Maps für die Bahn-Infrastruktur“ werden. Doch technische Schwachstellen und organisatorische Komplexität gefährdeten den Start. Als Turnaroundmanager übernahm ich die Verantwortung, das Projekt in kurzer Zeit zu stabilisieren und als wartbare Plattform in den Betrieb zu überführen.

Ausgangslage und Herausforderungen

Als webbasierte Kartenplattform konzipiert, die Geodaten aus Planung, Bau und Instandhaltung lagerichtig zusammenführt sollte die Geodatenplattform im Rahmen der Digitalisierung der der Bahninfrastrukture die technische Grundlage für zahlreiche Fachanwendungen bilden. Doch kurz vor dem Go-live zeigten sich Probleme in Performance, Datenqualität und Betriebsstabilität. Mehrere Entwicklungsstränge liefen parallel, die Verantwortlichkeiten zwischen internen Teams und Dienstleistern waren unklar. Ziel war es, das System innerhalb weniger Monate so zu stabilisieren, dass es als zentrale Plattform für mehr als 12 000 Nutzer betriebsbereit ist.

Vorgehen und Konsolidierung

Zunächst fokussierte ich die Entwicklungs- und Betriebsteams auf klare Prioritäten. Gemeinsam mit den technischen Architekten wurden die kritischsten Leistungs- und Integrationsprobleme identifiziert und in kurzen Iterationen behoben. Ich etablierte eine klare Release-Planung und ein koordiniertes Fehler- und Änderungsmanagement, um die Qualität der Softwarestände zu sichern. Organisatorisch reduzierte ich Komplexität durch klare Entscheidungswege und ein transparentes Kommunikationsmodell zwischen den Ressorts. Die technischen Schwachstellen wurden priorisiert und mit messbaren Zielgrößen versehen – von Ladezeiten bis zur Systemverfügbarkeit. Parallel optimierte ich die Providersteuerung und sorgte dafür, dass Verantwortlichkeiten zwischen internem Produktteam und externem Delivery klar abgegrenzt waren. Das Team lernte, agiles Arbeiten mit konsequenter Zielorientierung zu verbinden.

Ergebnisse und Wirkung

Nach wenigen Monaten war die Geodatenplattform stabil im Betrieb. Das System bewährte sich in Leistung, Verfügbarkeit und Benutzerfreundlichkeit und wurde konzernweit als zentrale Quelle für geobasierte Daten etabliert. Daten aus Befliegungen, Befahrungen und Planungssystemen sind heute standardisiert zugänglich und qualitätsgesichert. Der Go-live markierte nicht nur einen technischen, sondern auch einen organisatorischen Wendepunkt: Aus einem fragilen Entwicklungsprojekt entstand ein skalierbares Produkt mit klarem Betriebs- und Wartungsmodell. Team und Prozesse gewannen an Reife, und die Plattform wurde zur Basis für weitere Digitalisierungsinitiativen des Infrastrukturbetreibers.

Das Vorgehen zur Geodatenplattform zeigt, dass konsequente Fokussierung und klare Steuerung aus einem kritischen Projekt eine leistungsfähige Plattform machen können – skalierbar, wartbar und im Konzern etabliert.

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