Marktzugangsmodell – Turnaround Energieversorger und Netzbetreiber im 80-Mio-€ Programm
Projektmanagement, Providersteuerung, Governance, Risikomanagement, Programmsteuerung, Transparenz, Energiebranche,§§ 20 - 24 EnWG
Zeitraum: 2022–2023
Branche: Energieversorger / Bahninfrastruktur
Projektmanagement Energieversorger, Risikotransparenz, Provider-Governance, Projektanalyse
Wie ein 80-Mio-€-Programm bei einem Energieversorger und Netzbetreiber durch klare Strukturen, Risikotransparenz und ein neues Provider-Modell wieder steuerbar wurde.
Nach mehreren Jahren Planung und Entwicklung war das Marktzugangsmodell bei einem Energieversorger und Netzbetreiber zu einem kritischen Schlüsselprojekt geworden: Es sollte den diskriminierungsfreien Zugang zum Energienetz ermöglichen und gleichzeitig komplexe regulatorische und technische Anforderungen erfüllen. Doch trotz großer Bedeutung geriet das Programm zeitlich in Verzug – Strukturen und Verantwortlichkeiten mussten neu gedacht werden um die gesetzlich vorgegebenen Termine einzuhalten.
Ausgangslage und Herausforderungen
Das Programm mit einem Volumen von über 80 Millionen Euro war über mehrere Jahre gewachsen und hatte zahlreiche interne und externe Beteiligte. Die Komplexität der Lieferstrukturen führte zu Verzögerungen und zu einer Verwischung von Rollen und Zuständigkeiten. Mehrere Teilprojekte liefen parallel, ohne klare Abstimmung in Zeit, Budget und Zieldefinition. Durch den fehlenden Einblick in Risiken und Abhängigkeiten war eine effektive Steuerung kaum noch möglich. Für ein so umfangreiches Programm in einem regulierten Umfeld wie dem Energiesektor stellte dies eine ernsthafte Gefährdung von Terminen und Vertrauen dar.
Vorgehen und Turnaround
Ich begann mit einer umfassenden Risikoanalyse der bestehenden Programm- und Projektorganisation beim Energieversorger und Netzbetreiber. Dabei wurden Governance, Entscheidungswege und Lieferverantwortlichkeiten bewertet. Das Ergebnis: unklare Ziele und Verantwortungen, mehrfache Schnittstellen, nicht bekannte Abhängigkeiten und Zulieferungen sowie fehlende Transparenz über den Projektfortschritt. Gemeinsam mit dem Kernteam entwickelte ich eine neue Struktur mit klar definierten Rollen und Verantwortlichkeiten sowie einem standardisierten Reporting. Parallel analysierte ich die heterogene Providerlandschaft und erarbeitete gemeinsam mit dem internen Provider und dem CIO ein neues Zusammenarbeitsmodell mit klarer Trennung von Delivery-, Integrations- und Steuerungsverantwortung. Diese Neuordnung schuf klare Entscheidungs- und Kommunikationswege und ermöglichte es, Prozesse zu stabilisieren und Maßnahmen zielgerichtet umzusetzen. Durch regelmäßige Review-Zyklen wurden Risiken früh erkannt und adressiert. Das Programm wurde von einer reaktiven in eine vorausschauende Steuerung überführt – eine zentrale Voraussetzung für Kontinuität und Vertrauen im Management.
Ergebnisse und Wirkung
Mit der neuen Governance-Struktur und dem klar getrennten Verantwortungsmodell konnten Lieferketten verkürzt, Entscheidungen beschleunigt und Abhängigkeiten zwischen internen und externen Partnern sichtbar gemacht werden. Die Transparenz über Kosten und Zeitpläne stieg spürbar, und die Gesamtsteuerung des Programms gewann an Verlässlichkeit. Durch die Fokussierung auf Risikomanagement und kontinuierliche Kommunikation zwischen Provider und internem Team wurde das Programm nicht nur stabilisiert, sondern auch zukunftsfähig aufgestellt. Das Marktzugangsmodell ist heute eine tragfähige Basis für die Weiterentwicklung der Energie- und Infrastrukturdaten innerhalb des Konzerns – klar strukturiert, steuerbar und regulatorisch konform.
Aus einem intransparenten Programm wurde ein steuerbares Vorhaben mit klarer Governance und nachhaltiger Struktur.
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